Nach dem wir fast jeden Tag an einem anderen Ort verbrachten, genehmigten wir uns eine kleine Pause auf einem Campingplatz bei Peñíscola. Als erstes war Großputz angesagt – hier hatten wir Platz genug, Sunny mal auszuräumen und gründlich zu putzen.
Peñíscola gehört offiziell zu den „Pueblos mas bonitos de España“, den schönsten Dörfer Spanies, und ist wirklich sehr sehenswert. Die Burg auf dem Felsen über der Altstadt wurde von Tempelrittern erbaut und war zwischenzeitlich sogar Papstpalast unter Papstes Benedikt XIII., der auch als „Papa Luna“ bekannt ist. Die Altstadt diente für diverse Filme (z.B. El Cid) als spektakuläre Kulisse. Auch wurden hier einige Außenaufnahmen für die 6. Staffel Game of Thrones gedreht. Wenn man aus dem Stadttor heraustritt, erwartet man kurz, dass einem Tyrion Lannister und Lord Varys entgegen kommen…zu unserer Enttäuschung fanden wir nur einen Parkplatz vor.
Am Wochenende fand in Peñíscola das Fiesta de Invierno statt. Nach Bastis Übersetzung mit Feuerwerk um 21 Uhr. Das ganze entpuppte sich als ein paar größere Knallfrösche, die von Kindern angezündet wurden. Gegen 01:30 Uhr (Nachts!) fand dann noch das ‚No Pasaran!‘ statt, bei dem junge Stiere durch die Gassen getrieben werden und die mutigen Teilnehmer versuchen, die Stiere nicht vorbei zu lassen. Da wir so ein Spektakel nicht unbedingt gut finden und so etwas auch nicht immer gut ausgehet (siehe Youtube) lagen wir um 01:30 Uhr schon längst im Bett.
Nadjas besonderes Erlebnis in Peñíscola war der Friseurbesuch. Friseur und Nadja verständigten sich bestens mit Händen, Füßen und Google Translate. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen.
Ansonsten nutzten wir die sieben Tage auf dem Campingplatz für eine schöne Radtour zwischen Orangenplantagen und Artischockenfeldern, ein paar kleinen Spaziergängen am Meer und durch die Stadt und ließen die Seele in der Hängematte baumeln.
Ebro Delta
Runter vom Campingplatz fuhren wir noch ein paar Kilometer zurück nach Norden, mitten in das Ebro Delta. Die ca. 325qm große Mündung des Ebro ist zum Teil Naturschutzgebiet, zum anderen Teil Anbaufläche für Reis – hier wird 95% des spanischen Paella Reis angebaut. Irgendwo muss der ja auch herkommen.
Auf einer Cache-/Fahrradtour (GC7EHJY) erkundeten wir einen Teil des Deltas. Endlich sahen wir hier größere Schwärme Flamingos (die wir ja in der Camargue kaum gesehen hatten). Neben den unzähligen Reihern, Enten und Möwen fanden wir besonders die braunen Sichler beeindruckend, die mit ihren krummen Schnäbel schon sehr fremdartig anmuten und in riesigen Schwärmen über uns hinweg segelten.
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