Småland

by Basti
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a red swedish house with a flag pole in front of it

Wenn wir bisher an Schweden dachten, fiel uns erst mal das Schweden von Astrid Lindgren ein: Bullerbü, Pippi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga. Die Filme wurden alle in der Provinz Småland gedreht und zu unserer Überraschung sehen manche Orte tatsächlich so aus, wie in unseren Kindheits-Film-Erinnerungen.

Bullerbü

Das kleine Dorf, in dem die Bullerbü-Filme gedreht wurden, heißt eigentlich Sevedstorp. Dort wuchs Astrid Lindgrens Vater auf und es sieht tatsächlich noch so aus wie in den Filmen aus den 80ern. Man kann die drei Höfe nur von außen besichtigen, da diese in Privatbesitz sind.

Katthult

Der Katthult-Hof, auf dem Michel lebt, liegt in Wirklichkeit nicht in Lönneberga, sondern bei Gibberyd. Auch hier wird das Haupthaus noch bewohnt, man kann aber über das Gelände spazieren und sich umsehen. Hier werden viele Erinnerungen wach: Der Tischlerschuppen, die Trissebude, Alfreds Haus und sogar die Wolfsgrube. Fun Fact: Als die Filme gedreht wurden, war gerade keine Kirsch-Zeit. Also wurden Kirschen aus Italien besorgt und einzeln an den Kirschbaum geklebt.

Bis nach Mariannelund sind es übrigens gut 12 km. Ob Klein-Ida von der Fahnenstange so weit schauen konnte? Wir sind lieber nach Mariannelund gefahren, um uns in der Karamellkokeri wie Pippi Langstrumpf im Süßigkeitenladen zu fühlen.

IKEA Museum in Älmhult

Neben Astrid Lindgren gibt es noch einen anderen Schweden, der den Deutschen sein Land näher gebracht hat, wenn auch auf etwas kommerziellere Weise. Ingvar Kamprad aus Elmtaryd in Agunnaryd, ein gebürtiger Småländer, eröffnete Ende der 50er Jahre im nahen Älmhult das erste IKEA Möbelhaus. Der Rest ist Geschichte, die man sich in dem IKEA Museum in Älmhult ansehen kann. Neben der Unternehmensgeschichte und Möbeln aus allen Jahrzehnten gibt es auch eine Ausstellung zur Produktion und man kann z.B. den typischen „IKEA-Geruch“ schnuppern.

Autofriedhof Kyrkö Mosse

Uns hatte jemand gesagt: „Småland, das ist viel Wald.“ Stimmt, hier kann man stundenlang auf geraden Straßen durch den Wald fahren. Ab und zu gibt es aber doch etwas zu entdecken.

Bei dem kleinen Ort Ryd liegen ca. 150 alte Autos mitten im Wald. Seit den 1930er Jahren betrieb Åke Danielsson hier eine Art Schrottplatz und Ersatzteilhandlung. Als Åke in den 90ern den Betrieb aufgab, blieben die Autos einfach liegen und sind mittlerweile eine Art Touristenattraktion. Einen passenden Geocache gibt es dort natürlich auch (Bilkyrkogården Kyrkö mosse).

Eksjö – Die Stadt aus Holz

Eksjö ist eine malerische Kleinstadt, bekannt für ihre gut erhaltene Holzarchitektur aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Besonders in dem historischen Innenhof „Aschanska gården“ kann man die traditionelle schwedische Holzarchitektur bewundern.

Auf dem Marktplatz von Eksjö steht ein Denkmal zu Ehren von Smålands Husaren (siehe Michel – Smålands Husaren reiten eine Attacke). Zufällig fanden wir die Eisdiele Systrarna Bergs Gottigheter, die ein sehr innovatives Konzept hat. Aus einer Truhe mit ca. 20 Eissorten konnte man sich selbst bedienen und dann sein Eis mit einer riesigen Auswahl an Toppings garnieren. Abgerechnet wurde dann nach Gewicht.

Auf unserer Runde durch die Stadt hörten wir immer wieder Party-Musik, die sich stark nach Karnevals-Umzug anhörte. Kann ja gar nicht sein, dachten wir. Doch plötzlich kamen uns am Marktplatz von Eksjö mehrere LKW und Traktoren mit feiernden jungen Menschen auf den Anhängern entgegen. Alle hatten eine weiße Schirmmütze auf. Eine kurze Google-Recherche ergab: So wird hier das Abitur gefeiert.

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