Kystriksveien und Vildmarksvägen

by Basti
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a river with rocks and trees at vildmarksvägen sweden

Kystriksveien

Der Kystriksveien (Küstenweg) ist laut National Geographic eine der „landschaftlich schönsten Küstenstraßen der Welt“. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und so fuhren wir die Fv17, wie der Kystriksveien offiziell heißt, von Bodø (Google Maps) aus Richtung Süden. Die Straße führt meistens am Meer entlang und zum Teil laaaange in einen Fjord hinein, nur um auf der anderen Seite wieder Richtung Meer hinauszufahren. Wo der Fv17 nicht an der Küste entlang verläuft, geht es entweder durch kilometerlange Tunnel, über Passstraßen oder man muss eine Fähre über den Fjord nehmen. Wer schnell vorankommen will, ist auf dem Kystriksveien definitiv falsch.

Mahlstrom Saltstraumen

Ein paar Kilometer außerhalb von Bodø hielten wir kurz an, um uns den Saltstraumen anzusehen. In der nur 150 m breiten Meerenge herrscht die stärkste Gezeitenströmung der Welt. Mit bis zu 40 km/h strömt hier das Meer in den Fjord und bildet große Strudel.

Svartisen Gletscher

Unter anderem geht es auch am Svartisen, Norwegens zweitgrößtem Gletscher, vorbei. Wer zur Gletscherzunge wandern will, muss mit einem Boot über den Fjord setzen. Wir begnügten uns mit einem Blick durch das Fernglas auf das eisige Blau des Gletschers.

Polarkreisüberquerung per Fähre

Mit der Fähre von Jektvik nach Kilboghamn (Google Maps) überquerten wir den Polarkreis in Richtung Süden. Nun war es vorbei mit der Mitternachtssonne.

Nach einer Nacht am Fjord fuhren wir weiter zur Fähre bei Nesna (GoogleMaps), die leider defekt war. Da es Wochenende war, war auch noch ungewiss, ob sie schon am nächsten Tag repariert sein würde. Da waren wir nun etwas ratlos: Ohne Fähre außen herumzufahren wären fast 3 Stunden Fahrt, die uns über Mo i Rana (Google Maps) führen würde. Da es von dort aus nicht weit zur schwedischen Grenze war, planten wir spontan um und fuhren auf dem Blå vägen (Blauer Weg) nach Schweden Richtung Vilhemina und zum Vildmarksvägen.

Vildmarksvägen

Der Vildmarksvägen ist Schwedens höchste asphaltierte Straße und führt ca. 350 km in einem weiten Bogen von Vilhemina nach Strömsund. Eigentlich wollten wir die Wildnisstraße schon im Juni befahren, haben uns aber wegen 6°C und Schneefall auf dem Stikkenjokk dagegen entschieden.

Tipp: Uns wurde von einer Schwedin empfohlen, den Vildmarksvägen in Nord-Süd-Richtung zu fahren; man hat dann die schöneren Aussichten.

Am höchsten Punkt des Vildmarksvägen, dem Stikkenjokk (GoogleMaps), übernachteten wir zusammen mit einigen anderen Wohnmobilen. Hier sahen wir noch mal einige Rentiere in der Weite der baumlosen Hochebene.

Wasserfälle

Auf dem Vildmarksvägen kommt man an einigen beeindruckenden Wasserfällen vorbei. Manche, wie der Trappstegsforsen, liegen direkt an der Straße, inklusive Parkplatz und Kiosk. Andere, wie der Dimforsen und der Brakkåfallet hingegen sind nur mit einem kleinen Schild ausgeschildert und man muss doch ein paar Meter durch den Wald laufen. Am Gaustafallet wurde sogar eine Szene von Ronja Räubertochter gedreht.

Hällingsåfall

Am beeindruckendsten fanden wir den Hällingsåfall, wo sich der Fluss Hällingsåder von ca. 43 m Höhe in eine enge Schlucht ergießt.

Europas letzte Wildnis?

Reiseführer und Tourist-Infos im Internet bezeichnen den Vildmarksvägen als „Europas letzte Wildnis“. Wildnis haben wir z. B. am Knivskjelodden oder in Lapplands arktischer Tundra wirklich erlebt. Die Vildmarksvägen-Straße ist gesäumt von Wochenendhäuschen und Fischerhütten, und an den Highlights der Strecke gibt es gut ausgebaute Parkplätze und ausgeschilderte Wanderwege. Die Fahrt hat uns sehr gut gefallen und die Natur war sehr beeindruckend, aber Europas letzte Wildnis sieht unserer Meinung nach etwas wilder aus – mehr Schotterpiste, mehr Elche, Rentiere, Bären, aber vor allem: weniger Menschen 😉


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1 Kommentar

Anonymous 07/09/2024 - 07:32

So toll, ich freue mich, dass alles so schön aussieht und ihr so glücklich seid. Viel Spaß weiterhin.

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