Bastis Eskapade 04 – Auf dem (ehemals) gefährlichsten Weg der Welt
Auf dem Königsweg
Der „kleine Königsweg“ galt einst als der gefährlichste Weg der Welt. Spoiler: Heutzutage ist er ein gut gesicherter Weg in der Schlucht Desfiladero de los Gaitanes.
Von dem Caminito del Rey träumte ich (Basti) schon seit 19 Jahren. Während meines Praktikums 2006 in Andalusien erfuhr ich von dem „gefährlichsten Weg der Welt“. Der damals gesperrte Weg konnte nur inoffiziell besucht werden: Der Zugang war nur durch einen befahrenen Eisenbahntunnel möglich, dessen Betreten mit 600 € Strafe belegt war. Mein schmaler Studenten-Geldbeutel und die fehlende Klettersteig-Ausrüstung schreckten mich dann doch ab.
Mittlerweile muss man nur noch Eintritt bezahlen, um auf den gesicherten Wegen durch die gut 100 Meter hohe Schlucht zu wandern.
Auch wenn der Weg jetzt nicht mehr so gefährlich ist, ist die ca. 8 km lange Tour immer noch sehr beeindruckend. Ich konnte sogar ein paar iberische Steinböcke beobachten, und hoch über der Schlucht kreisten einige Geier. Ob die wohl auf einen unvorsichtigen Touristen hofften?
Das Highlight der Wanderung kommt ganz am Ende: die Hängebrücke mit einer grandiosen Aussicht auf das Tal.
In dem kleinen Örtchen El Chorro angekommen, gab es dann „una cerveza grande y un bocadillo con jamón ibérico“.
Entstehung des Caminito
Ursprünglich wurde der Caminito zwischen 1901 und 1905 als Arbeitsweg für die Arbeiter des Wasserkraftwerks El Chorro erbaut. Der schmale Weg entlang der Felswand diente dem Bau und der Wartung der Wasserleitungen.
Seinen Namen verdankt der Caminito del Rey einem Besuch des spanischen Königs Alfonso XIII., der im Jahr 1921 diesen Weg nahm, um den Staudamm Conde del Guadalhorce einzuweihen.
Über die Jahre verfiel der Weg und wurde in den 1990er-Jahren offiziell geschlossen – er galt seitdem als gefährlichster Weg der Welt. Hier ein Video aus dem Jahr 2008: [El Camino del Rey]. Ab 2011 wurde der Weg komplett restauriert und 2015 wiedereröffnet.
Auf einigen Abschnitten der Wanderung kann man sogar noch Teile des alten Wegs sehen.
Tipps für den Caminito
Online-Tickets:
Die Online-Buchung über diese Seite ist etwas kompliziert, aber auch mit Google Translate gut machbar:
- Erst auf der Website registrieren.
- Dann das Ticket buchen und bezahlen.
- Per Mail erhält man einen Link zum Ticket, das anschließend noch über den Link in der E-Mail personalisiert werden muss. (Das Personalisieren hat wohl versicherungstechnische Gründe.)
Einzelticket vs. Führung:
Einzeltickets (10€) sind online meist Monate im Voraus ausgebucht. Ich konnte aber recht kurzfristig ein Online-Ticket für eine geführte Tour (18€) buchen. Am Eingang fragte ich dann einfach, ob ich auch ohne Gruppe gehen könne. Dies war kein Problem, und nach einer kurzen Sicherheitseinweisung ging es mit einem obligatorischen Helm auf den Caminito del Rey. Der Helm ist übrigens auf dem gesamten Weg Pflicht!
Die Führungen mit Guide gibt es in spanischer oder englischer Sprache. Unterwegs gibt es aber auch einige Infotafeln, die man mit Google Translate gut übersetzen kann.
Parken:
Nadja hatte mich beim Restaurante El Kiosko (Google Maps) abgesetzt, von wo aus es nicht weit bis zum Zugangstunnel ist. Dort gibt es nur ein paar wenige ParkplätzeParken ist dort allerdings eher schwierig.
Der Hauptparkplatz El Caminito del Rey Parking (Google Maps) ist etwas weiter entfernt; von dort verkehrt ein Shuttle-Bus zum Einstieg. Der Caminito del Rey kann übrigens nur von Nord nach Süd begangen werden – man muss also immer am Nordeingang starten.
Dauer und Rückweg:
Für die 8,7 km habe ich ca. 2,5 Stunden benötigt. Von El Chorro aus kann man für 2,50 Euro mit dem Shuttle-Bus zurück zu den Ausgangspunkten an der Straße fahren. Falls der Fahrkartenschalter nicht geöffnet ist, kann man angeblich nur mit Bargeld beim Busfahrer bezahlen.
Bilder der Tour
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